Zu Jahresbeginn 2015 wurde das Wiener Wahlrecht heiß diskutiert. Oliver Zwickelsdorfer sprach sich in einem Kommentar für die Presse für die Abschaffung mehrheitsförderner Elemente und einen vollständigen Verhältnisausgleich aus. Wenn man das Wahlrecht verbessern möchte, dann sollte dies über eine stärkere Gewichtung der Vorzugsstimmen oder über geringere Hürden für den Einzug in den Wiener Gemeinderat erreicht werden. Ein Mehrheitswahlrecht würde die Intention der WählerInnen hingegen stark verzerren:
„In den Wahlkreisen, in denen vor allem große Parteien den Löwenanteil ihrer Mandate gewinnen, braucht es für dieselben aber deutlich weniger Stimmen als auf Landesebene. (…) Zudem führt das Wiener Wahlsystem dazu, dass Wahlergebnisse bei manchen Wahlen einfach „umgedreht“ werden: 1996 erhielt das Liberale Forum mehr Stimmen als die Grünen, aber dennoch um ein Mandat weniger.“